Die Highlights von ABK8-V8.1a

Allgemeine Neuerungen

Die Methode Building Information Modeling (BIM) ist die zukunftsweisende Entwicklung im Bauwesen. Um einen durchgängigen Datenfluss – von der Planung bis zur Abrechnung – mittels offener, softwareneutraler Standards sicherzustellen, hat sich ABK gänzlich der OpenBIM-Philosophie verschrieben. Ein Gebäudemodell in Form einer IFC-Datei, ganz gleich welcher Herkunft, wird eingelesen und mit wenigen Handgriffen in einen Kostenplan umgewandelt. Dieser wiederum wird nicht nur im Kostenmanagement gemäß ÖNORM B 1801-1 weiterverwendet, sondern dient auch als Grundlage für ÖNORM A 2063-konforme Leistungsverzeichnisse.

ABK bietet Tools für die Elementmethode schon seit vielen Jahren an. Dabei kann beispielsweise auf einen Elementkatalog mit Aufbauten und Preisen für den Wohnbau zugegriffen werden. Bei der Anwendung in einem Projekt werden diese Elemente angepasst und weiterentwickelt. Dieser Workflow wird nun – mit einigen Adaptierungen - für den AVA-Bereich genutzt. Mittels IFC-Schnittstelle werden Elemente mit den geometrischen Daten aus dem 3D-Modell verbunden. Aus bauteilorientierten Modellen werden relevante Informationen extrahiert und bei Bedarf werden manuelle Ergänzungen durchgeführt.

In wenigen Arbeitsschritten werden mit ABK aus einer IFC-Datei ein Kostenplan und ein Leistungsverzeichnis erstellt:

1. IFC-Schnittstelle: IFC-Datei importieren

Industry Foundation Classes (IFC) ist ein definiertes, international anerkanntes Austauschformat von 3D-Gebäudemodellen sowie deren zugeordneten Informationen und regelt den softwareneutralen Datenaustausch u.a. im CAD-Bereich. Es ist somit ein wichtiger Beitrag zur Ermöglichung von OpenBIM. Mittels Schnittstelle wird die IFC-Datei direkt in ABK importiert.

2. ABK-BIM Viewer: IFC-Datei prüfen

Der neue ABK-BIM Viewer dient zur grafischen Darstellung eingelesener IFC-Dateien. Wird eine IFC-Datei eingelesen, so findet hier die erstmalige Betrachtung des Gebäudemodells statt. Der BIM-Viewer kann jederzeit während der gesamten Bearbeitung geöffnet und zur Betrachtung bzw. visuellen Überprüfung herangezogen werden.

3. ABK-Interpreter: IFC-Datei interpretieren

Mit Hilfe des ABK-Interpreters wird eine teilautomatisierte Interpretation der aus der IFC-Datei gewonnenen Informationen durchgeführt. BIM-Mengeninformationen, Attribute und geometrische Daten aus der IFC-Datei werden ausgelesen und Kategorien zugeordnet, u.a. BIM-Typen und BIM-Materialien. Dies erleichtert später die Bearbeitung bzw. Zuordnung der BIM-Objekte hinsichtlich dem Erstellen von Kostenplänen und Leistungsverzeichnissen.

4. Elementzuordnung: BIM-Objekte mit ABK-Elementen verbinden

Um von diesen modellierten Bauelementen zu den entsprechenden LV-Positionen samt Preisen zu gelangen, hat sich die Elementmethode im Bereich Kostenmanagement bewährt.
Jedem BIM-Objekt der IFC-Datei wird zumindest ein entsprechendes ABK-Element aus einem Elementkatalog zugeordnet. Jedes dieser ABK-Elemente besteht u.a. aus den zugehörigen Positionen, die wiederum eine effiziente, genaue und nachvollziehbare Kostenermittlung ermöglichen. Die Mengen hierfür werden aus der IFC-Datei ausgelesen und automatisch in die Mengenermittlungen zum ABK-Element übertragen. So wird parallel zur IFC-Datei eine Projektelementliste aufgebaut. Die Projektelementliste wird bei Bedarf mit fehlenden Elementen für die Ausschreibung ergänzt - etwa mit Elementen für die Baustellengemeinkosten oder anderen Leistungen, die nicht im Gebäudemodell dargestellt sind.

5. Weiterverarbeitung: Aus der Projektelementliste einen Kostenplan oder ein LV generieren 

Aus dieser Projektelementliste kann aufgrund der Elementmengen, der anteiligen Positionsmengen und Preisen ein Kostenplan erstellt oder ein Leistungsverzeichnis generiert werden. Der Kostenplan wiederum kann nun in den Projektkostenmanager übergeleitet und gemäß ÖNORM B 1801-1 verwendet werden. Das aus dem Gebäudemodell generierte Leistungsverzeichnis wird in den ABK-AVA-Bausteinen auf gewohnte Art und Weise sowie gemäß ÖNORM A 2063 weiterverarbeitet. 

Im Zuge der Einführung von ABK-BIM wurde im Fein- und Grobelement eine Fülle an neuen Features umgesetzt.
Statt dem bekannten Register „Positionen“ gibt es nun drei verschiedene Register: das Register „Preisermittlung“ für die Abdeckung der Errichtungskosten, „Öko“ für die Erfassung ökologischer Merkmale der Errichtung und „Nutzung“ für die Berücksichtigung des Lebenszyklus.

In allen drei Registern können nun neben LB-Positionen auch Artikel aus Artikeldateien verwendet werden. Zudem gibt es nun die Möglichkeit, den Aufbau durch verschiedene Überschriften zu gliedern, sowie mit Teilergebnissen und kumulierten Zwischensummen Summenbildungen anzustellen. Zeilen können nun auch als lokale Variable definiert werden, um im weiteren Verlauf auf diese zurückgreifen zu können.

Weiters sind Elemente nun mit Kennwerten, wie sie bereits aus Leistungsverzeichnissen bekannt sind, versehbar. Damit können u.a. ökologische Berechnungen zum Element angestellt werden.

Eine der praktischsten Neuerungen aber ist die Verknüpfung von Artikeln bzw. Positionen mit Bedingungen, die ihrerseits wiederum mit Variablen oder Kennwerten verbunden werden können.
Damit ist es möglich festzulegen, unter welchen Voraussetzungen eine Zeile automatisch aktiviert bzw. deaktiviert wird. Es stehen alle gängigen Operatoren zur Verfügung, weshalb der Bildung von Bedingungen kaum Grenzen gesetzt sind. So ist es möglich, verschiedene Varianten oder Positionskombinationen innerhalb eines einzigen Elements abzubilden, ohne für jede Variante ein eigenes Element anlegen zu müssen.

Alternativartikel und –positionen bieten eine wunderbare Möglichkeit, bspw. in Kalkulationsansätzen verwendete Artikel durch gleichwertige Artikel simpel zu ersetzen.
Der Hintergedanke ist einfach: Artikel sind oft integraler Bestandteil etwa von Kalkulationsansätzen, welche zentral in einer LB-Preisdatei abgelegt sind. Jedoch kann es vorkommen, dass genau ein bestimmter Artikel in der projektspezifischen Kalkulation weniger optimal ist.
Als Arbeitserleichterung stehen nun Alternativartikel zur Verfügung. Innerhalb einer Artikeldatei können zu jedem Artikel, gegliedert nach frei definierbaren Alternativgruppen, beliebig viele Alternativartikel aus derselben, aber auch anderen Artikeldateien aufgenommen werden.
Ist ein konkreter Artikel innerhalb eines Kalkulationsansatzes zu ersetzen, so genügt es, zum zu ersetzenden Artikel die Alternativen aufzurufen und daraus eine auszuwählen.
Diese Vorgangsweise bietet sich etwa dann an, wenn nach einer produktneutralen Angebotslegung im Zuge der Auftragskalkulation ein bestimmtes Produkt eines konkreten Herstellers herangezogen werden soll.   
Analog dazu können Alternativpositionen in Elementen eingesetzt werden. Hierbei findet die Definition der Alternativgruppen- und positionen in einer Preisdatei zu einer LB statt.

ABK8 verwendet nun für die Ausgabe von Berichten im PDF-Format standardmäßig Microsoft-Print to PDF. Mit Hilfe dessen, welches im Standardumfang von Microsoft Windows ist, werden Redundanzen minimiert und auf ein zuverlässigeres Tool zurückgegriffen.
Sollte Print to PDF nicht vorhanden sein, wird auch weiterhin auf ABK-PDF zurückgegriffen; optional lässt sich dieses alternativ als Standard-PDF-Tool festlegen.

Neuerungen in der AVA

Ausschreibungs-Leistungsverzeichnisse können nun im Ordner „AVA-AG“ mit nur wenigen Klicks auf die eVergabe+-Plattform des Auftragnehmerkataster Österreich (ANKÖ) hochgeladen und dort veröffentlicht werden.
Besonders für öffentliche Auftraggeber stellt dies eine große Hilfe dar, Ausschreibungen im Oberschwellenbereich gemäß des Bundesvergabegesetzes 2018 elektronisch zu veröffentlichen.

Zu beachten ist, dass für die Nutzung dieser Funktion eine aufrechte Registrierung bei ANKÖ erforderlich ist.
Nähere Informationen zu ANKÖ-eVergabe+ finden Sie hier.

digiplan ist eine neuartige Software, die die Aufmaßerfassung geradezu revolutioniert – per Stift, Maus oder Kamera können Aufmaße einfach und zuverlässig aus gedruckten Plänen, PDFs oder (sogar verzerrten) Fotos ermittelt werden.
ABK8 verfügt nun über eine Schnittstelle zu digiplan, um damit erfasste Aufmaße in die ABK-Bauabrechnung überzuleiten und dort weiterzuverarbeiten. Nach erfolgtem Import per entsprechendem Menüpunkt entspricht die weitere Bearbeitung dem gewohnten ABK-Standard.
Nähere Infos zu digiplan finden Sie hier.

In der ABK-Bauabrechnung kann nun das Controlling nach Auswertungskennzeichen (AKZ) und Leistungszeiträumen (LZ) vorgenommen werden.
Dabei können beliebig viele Historystände gespeichert werden, etwa für jeden LZ. Jeder Historystand berücksichtigt dabei die jeweils beauftragten, geforderten, abgerechneten und prognostizierten Mengen samt Preisen je Position oder aber auch je AKZ, sofern die Positionsmengen darauf aufgeteilt worden sind.
In einem eigenen Ordner können beliebig viele gespeicherte Historystände gegenübergestellt werden. Somit ist es möglich, Mengen- und Preisveränderungen über den gesamten Abrechnungszeitraum einander gegenüberzustellen und nachzuverfolgen. Mit diesem Tool wird das Controlling auch komplexer Bauvorhaben ein Leichtes!

Die ABK-Bauabrechnung bietet nun die Möglichkeit, Positionen in Ausmaßblättern (AMBL) mit Zuschlagsätzen abzurechnen.
Dazu werden zentral im LV Zuschlagsätze, etwa für Erschwernissen, Positionen zugeordnet und Zuschlagsfaktoren für den Lohn-Anteil, den Sonstiges-Anteil oder beide definiert. Bei der AMBL-Bearbeitung werden abzurechnende Positionen samt Mengen auf gewohnte Art und Weise erfasst, danach wird ein Zuschlags-AMBL erstellt. Dieses wird daraus automatisiert aus den zu berücksichtigenden Positionen und Lohn- bzw. Sonstiges-Zuschlagsfaktoren generiert. Somit ist eine sauber getrennte Dokumentation der reinen Aufmaße und der zugehörigen Zuschläge gewährleistet.

Neuerungen im Projektmanagement

Im Leistungsverzeichnis auf Positionsebene erstellte Preisermittlungen können nun im Handumdrehen in den ABK-Projektkostenmanager übergeben werden, um dort eine möglichst detaillierte und punktgenaue Kostenermittlung abzubilden.
Die Vorgehensweise dafür ist simpel: Im Leistungsverzeichnis kann jede Position einer Kostenart der Leistungsgliederung zugeordnet werden. In weiterer Folge können im Rahmen von Preisermittlungen in ABK-Leistungsverzeichnis erstellen bzw. ABK-Angebotslegung sowie von Angeboten in ABK-Angebotsprüfung Preise zu den Positionen erfasst werden.
Bei der Überleitung werden alle Positionspreise zu einer Kostenart aufsummiert und in die entsprechende Kostenbildung im ABK-Projektkostenmanager übergeben. Dabei werden auch die jeweiligen Mengen, Mengeneinheiten und Einheitspreise berücksichtigt, um in der Kostenbildung eine möglichst nachvollziehbare Herleitung sicherzustellen.

In Zeiten immer komplexerer Bauvorhaben und enger geschnürter Budgets ist eine umfassende Risikoabwägung unerlässlich. Der ABK-Projektkostenmanager bietet nun die Möglichkeit, Risikokosten auf Kostenartenebene innerhalb der Kostenschätzung zu erfassen und von den Schätzkosten getrennt zu führen.
Risikokosten werden in der Kostenbildung als solche gekennzeichnet und werden in eigenen Feldern bzw. Spalten ausgewiesen. Tritt ein Risikofall ein, so können Risiko- auf Schätzkosten umgeschichtet werden; ist ein Risiko restlos eliminiert, so können die Risikokosten restlos bspw. in die Reserven umgebucht werden.
Somit können etwaige Risiken jederzeit dem Auftraggeber gegenüber lückenlos dargestellt und erläutert werden.

Auf Benutzerebene stehen nun für die Ordner „Kostenübersicht/Prognose“, „Auftragsvergaben“, „Rechnungen“ und „Analysen“ (bzw. die dementsprechenden Register im Fenster „Kostenübersicht zu Leistung“) individuell festlegbare Funktionsrechte zur Verfügung.
Weiters gibt es nun auf Projektebene die Möglichkeit, dass das Fenster „Kostenübersicht zu Leistung“ nur noch vom Projektverantwortlichen und der zuständigen Kontrollperson (festzulegen in der „Projektgliederung“) geöffnet werden darf.

Neuerungen in der Büroorganisation

In Form der app- und webbasierenden mobilen ABK-Zeiterfassung gibt es nun eine Lösung für alle, die auch unterwegs ihre Arbeitszeiten und Spesen erfassen möchten – egal ob bei Meetings oder auf der Baustelle.
Damit stellt diese App eine praktische Ergänzung zu unserer Desktopanwendung dar – nie wieder müssen Zeiten und Spesen am Schreibtisch nachträglich erfasst werden.
Die mobile ABK-Zeiterfassung basiert im Wesentlichen auf einem eigenen Zeiterfassungsserver, welcher als Zwischenstück zwischen den mobilen Endgeräten und der herkömmlichen ABK-Datenbank fungiert. Dieser wird firmenintern auf einem eigenen Server installiert, wodurch die komplette Stunden- und Spesenerfassung im eigenen Haus bleibt und vor unbefugtem Zugriff geschützt ist.
Stunden und Spesen werden auf mobilen Endgeräten per App oder im Web per Web-App erfasst und in Echtzeit über diesen Server an die ABK-Datenbank übergeben. Dort stehen sie sofort zur weiteren Auswertung bzw. Verarbeitung in ABK-Büro- und Projekterfolg zur Verfügung.
Neben den beiden Zeiterfassungs-Apps steht natürlich auch weiterhin die altbekannte ABK-Zeiterfassung als Desktopanwendung parat; dieser speist auch weiterhin die Daten direkt in die ABK-Datenbank ein.

Bei Aufträgen kann nun ein Abrechnungs-/Zahlungsplan festgelegt werden. Dabei wird definiert, wann welcher Prozentsatz bzw. Teilbetrag der Auftragssumme zu begleichen ist.

In einem eigenen Ordner werden alle zu bezahlenden Teilbeträge aller so gestalteten Aufträge übersichtlich geführt, woraus auch direkt Ausgangsrechnungen für die Teilzahlungen erstellt werden können.

Bei Aufträgen können nun An-/Vorauszahlungen festgehalten werden, welche von der gesamten Auftragssumme abgezogen werden. Das ist besonders dann praktisch, wenn etwa für eine Sonderbestellung Anzahlungen zu leisten sind.

Aus- und Eingangsrechnungen können nun mit dem Zahlweg „Zahlungskarte“ versehen werden, um etwa eine Bezahlung per Kreditkarte festzuhalten.

In einem eigenen Ordner werden empfangene Belege, wie etwa Eingangsrechnungen, im PDF-Format aufgenommen. Verfügt dieses PDF über hinterlegte Metadaten zum Beleg, so werden diese automatisiert ausgelesen und in einem ABK-RW-Beleg erfasst. Dieser kann in weiterer Folge in einen unserer üblichen Rechnungswesensbelege umgewandelt und wie gewohnt weiterverarbeitet werden. 

In neuen Ordnern können, analog zu den bekannten Ordnern und Belegen, Anfragen von Auftraggebern und Wareneingänge erfasst werden.

Auf Benutzerebene können nun für jeden Ordner des ABK-Rechnungswesens individuell Funktionsrechte hinsichtlich Anzeige und Bearbeitung festgelegt werden.